Chronik

Unsere heutige Siedlung enstand in drei Phasen während der 1930er Jahre. Die alte Siedlung wurde 1932 als Erwerbslosensiedlung auf Initiative der Gewerkschaften errichtet. Diese Siedlung umfasste die Siedlungshäuser der Swantewitstraße und des Haduweg. Im Jahr 1938 folgte die Siedlung I mit dem Nerthusweg, dem Erekweg und dem Ebenrotsteig, und ein Jahr darauf die Siedlung II mit dem Siedlungsring. Die großen Gärten dienten dazu sich selbst zu versorgen. Sie wurden zum Anbau von Obst und Gemüse und zur Kleintierhaltung genutzt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die Darstellung der Siedlung zur Propaganda als Ideal für die damalige Siedlungspolitik missbraucht. Auch die Bewohner blieben von den Kriegsjahren nicht unverschont, so wurden mehrere Häuser bei Luftangriffen beschädigt oder vollständig zerstört.

Zu DDR-Zeiten war die gesamte Siedlung Mitglied im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK). Auf dem heutigen Siedlungsgebiet gab es zwei von einander getrennte Vereine, den Verein Stadtrandsiedlung und den Verein Kappgraben. Jeder Haushalt musste ebenfalls Vereinsmitglied in einem der beiden Vereine sein. Beim zuständigen Vorstand musste ein Eigentümerwechsel genehmigt werden. Im Jahr 1978 wurde auf dem heutigen Vereinsgelände das Vereinshaus Nerthusstube durch die Siedlerfreunde in tatkräftiger Eigenleistung erbaut und als Gaststätte verpachtet.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands gab es Probleme mit dem Pächter und es kam zur Kündigung, wodurch der Bestandsschutz verloren ging und eine Weiternutzung des Vereinshauses als öffentliche Gasstätte nicht mehr möglich war. Zu gleicher Zeit wurden die beiden Vereine Mitglieder im Deutschen Siedlerbund (DSB). Im Mai 2005 vereinigten sich dann vernünftigerweise die beiden Vereine zur heutigen Stadtrandsiedlung Kappgraben e. V.. Im Januar 2009 wechselte der neue und gestärkte Verein seinen Dachverband und ist seitdem Mitglied im Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN).

Heute schaffen der Verein und seine Mitglieder vor allem eine aktive und gemeinschaftliche Nachbarschaft. Der Verein vertritt die Belange seiner Mitglieder im Bezirk. Außerdem finden jährlich zahlreiche Feste und Veranstaltungen statt, auf denen die Siedler in gemütlicher Runde zusammenkommen können.